Zitierlink: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/10143
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Dokumentart: Doctoral Thesis
Titel: Auseinandersetzungen mit Demenz in der deutschsprachigen Literatur der Gegenwart
Titelzusatz: Exemplarische Lektüren
Sonstiger Titel: Examination of dementia in contemporary german literature : Exemplary readings
AutorInn(en): Fassel, Michael 
Institut: Fakultät I Philosophische Fakultät 
Schlagwörter: Demenz, Alzheimer, Literatur, Gerontopsychiatrie, Pathographie, Vater, dementia, illness, literature, Alzheimer's disease, pathography, geriatric psychiatry
DDC-Sachgruppe: 430 Deutsch
GHBS-Notation: BLX
CHA
VYC
Erscheinungsjahr: 2022
Publikationsjahr: 2022
Auch erschienen: Siegen : universi - Universitätsverlag Siegen, 2022. - ISBN 978-3-96182-124-2
Zusammenfassung: 
Diese Arbeit untersucht Texte, die sich mit Darstellungsweisen demenzieller Erkrankungen auseinandersetzt. Literatur befasst sich vor dem Hintergrund des demographischen Wandels zunehmend mit dem krankheitsbedingten kognitiven Abbau und den Folgen der bis heute unheilbaren Krankheit und schöpft unterschiedliche Möglichkeiten aus, wie von Alzheimer und anderen Demenzformen erzählt werden kann. Zum einen nimmt die Studie fiktionale Literatur wie beispielsweise Romane, Erzählungen und Kurzgeschichten in den Blick und analysiert die Darstellungsstrategien der jeweiligen Texte insbesondere unter narratologischen Aspekten. Zum anderen werden faktuale, autobiographische Texte beleuchtet.
Während die fiktionale Literatur die Innenperspektive dementer Figuren narrativ darstellt, setzen faktuale Texte aus der Sicht der Angehörigen auf Reflexionen, indem die jeweiligen Beziehungen zu den dementen Personen neu ausgelotet werden und das Leben der Betroffenen erinnert wird. In diesem Sinne ist Demenzliteratur gar als Schreiben gegen das Vergessen zu bewerten. Im Fokus der Analyse der sogenannten Angehörigenpathographien stehen drei autobiographische Erzählungen, die jeweils aus Sicht des Sohnes über den dementen Vater vorgetragen werden. Auffällig ist insbesondere unter maskulinitätstheoretischer Lesart die familiale Rollenumkehr, wenn der Sohn zunehmend zum Versorger des eigenen Vaters wird. Besondere Aufmerksamkeit wird dabei Tilman Jens’ Text gewidmet, der den prominenten Walter Jens als orientierungslosen alten Mann darstellt. Mit der schonungslosen Darstellung der Demenzerkrankung seines Vaters hat der Autor eine heftige Debatte im Feuilleton ausgelöst, die unter maskulinitätstheoretischen und psychoanalytischen Gesichtspunkten rekonstruiert wird. Anknüpfend an die Untersuchungen der faktualen Literatur fragt die Arbeit kritisch danach, ob die Demenz tendenziell als Konstrukt einer „Epochenkrankheit“ betrachtet werden kann und in der Traditionslinie von Susan Sontags viel beachteten Gedanken über Metaphorisierungsstrategien von Krankheiten wie Tuberkulose und Krebs steht.

This study focuses on texts that deal with ways of representing dementia. Against the backdrop of demographic change, literature is concerned with the cognitive decline caused by the disease and the consequences of the disease, which is still incurable until today, and exploits various possibilities for telling stories about Alzheimer's and other forms of dementia. On the one hand, the study takes a look at fictional literature such as novels, narratives, and short stories and analyzes the representation strategies of the respective texts, especially under narratological aspects and employs different ways of telling stories about Alzheimer's and other forms of dementia. On the other hand, factual, autobiographical texts are examined.
While fictional literature narratively presents the internal perspective of demented characters, factual texts from the perspective of relatives focus on reflections by re-exploring the respective relationships with the demented persons. In this sense, dementia literature can even be seen as writing against forgetting. The analysis of the so-called relatives' pathographies focuses on three autobiographical narratives, each of which tells the demented father’s story from the son's point of view. What is striking is the reversal of familial roles, especially from a masculinity-theoretical perspective, when the son increasingly becomes the provider for his own father. Special attention is paid to Tilman Jens' text, which portrays the prominent Walter Jens as a disoriented old man. With his unsparing portrayal of his father's dementia, the author triggered a heated debate in the feuilleton, which is reconstructed from a masculinity-theoretic and psychoanalytic point of view. Following on from the investigations of the factual literature, the work critically asks whether dementia tends to be regarded as a construct of an "epochal disease" and stands in the cultural- historical line of tradition of Susan Sontag's much noted thoughts on strategies of metaphorization of diseases such as tuberculosis and cancer.
DOI: http://dx.doi.org/10.25819/ubsi/10143
URN: urn:nbn:de:hbz:467-22310
URI: https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/2231
Lizenz: http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/
Enthalten in den Sammlungen:Hochschulschriften
Universi

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