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Dokumentart: Doctoral Thesis
Titel: Paradigmenwechsel in der Behindertenhilfe unter Bedingungen institioneller Beharrlichkeit: Strukturelle Voraussetzungen der Implementation Offener Hilfen für Menschen mit geistiger Behinderung
AutorInn(en): Schädler, Johannes 
Institut: Fachbereich 2, Erziehungswissenschaft und Psychologie 
Schlagwörter: Heilpädagogik, Institutionenkritik, Offene Hilfen, NetOH
DDC-Sachgruppe: 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
GHBS-Notation: ORW
Erscheinungsjahr: 2002
Publikationsjahr: 2005
Zusammenfassung: 
Der erste Teil der Arbeit versucht mit einem neo-institutionalistischen Erklärungsansatz die
Gründe zu analysieren, warum die Praxis der Hilfen für geistig behinderte Menschen trotz
langjähriger Reformdiskussion noch immer durch ‚stationäre Dominanz’ gekennzeichnet ist.
Dazu werden die prägenden historischen Entwicklungspfade der Behindertenhilfe in
Deutschland nachgezeichnet, die gleichzeitig Veränderungsoptionen restringieren. Im zweiten
Teil werden empirische Untersuchungen zum Vergleich von stationären und gemeindenahen
Hilfeformen für geistig behinderte Menschen ausgewertet. Bei der Betrachtung der
Institutionenkritik wird deutlich, dass der traditionelle heilpädagogische Begriff der
‚Institution’ nur einen sehr beschränkten Erklärungsgehalt hat, da die äußere Form von Hilfen
ihre gute Qualität nicht gleichsam ‚garantiert’. Auch ambulante Dienste brauchen bestimmte
Regeln, um verlässliche und dauerhafte Hilfen zu sichern. Im dritten Teil der Arbeit werden
Eckpunkte eines neuen heilpädagogischen Institutionenbegriffs formuliert, der Institutionen
nicht mehr als materiell-soziale Gebilde begreift (Gebäude, Einrichtungen etc.), sondern als
Regelwerke, die Rollenerwartungen standardisieren. Es wird dafür plädiert, für professionelle
Dienste den Begriff der Organisationen zu verwenden, die durch professionelle Regeln
(Institutionen) strukturiert werden.
Im vierten Teil der Arbeit wird dargestellt, wie Regelwerke beschaffen sein sollten, die bei der
Implementation Offener Hilfen zu berücksichtigen sind. Dabei werden die Leitprinzipien des
‚neuen Paradigmas (Selbstbestimmung, Bürgerrechte und Partizipation’) zugrunde gelegt und
im Handlungsrahmen eines sozial-ökologischen Entwicklungsmodells entfaltet. Die Arbeit will
einen Beitrag dazu leisten, den regionalen Planungsansatz ‚Netzwerke Offener Hilfen für
Menschen mit Behinderungen (NetOH)’ des Zentrums für Planung und Evaluation Sozialer
Dienste (ZPE, Universität Siegen) theoretisch zu fundieren.

With a neo-institutional approach the first part of this study analyses reasons, why the current
German support system for persons with intellectual disabilities is still dominated by
‘institutional practice’. Structuring historical developmental path are presented, that restrict
options of reform. The second part evaluates empirical studies that compare effects of
institutional and community types of care for persons with intellectual disability. One result is,
that the traditional concept of ‘the institution’ as a category for care is of limited use for
structural reform approaches. External characteristics of organisations do not per se ‘guarantee’
good quality of care. Also community services need certain sets of rules, to assure reliability
and continuity of their support.
The third part presents cornerstones for a new understanding of the term ‘intititution’ in the
Heilpädagogik. Institutions are not conceived as material-social phenomenons (buildings,
hospitals), but as sets of rules that standardise role-expectations. It is suggested, to use the term
‘organization’ for professional services, that are structured by professional sets of rules
(institutions). The fourth part suggests characteristics of ‘institutions’ that have to be respected
in the process of implementation of ‘Open Services’,a new type of services for persons with
intellectual disability. They are based on the principles of the ‘new paradigm’ (self
determination, civil rights,participation) and are worked out in the framework of an ecological
approach for personal development.
The disseration wants to contribute to the theoretical fundament of the regional planning
approach ‘Networks of Open Services for Persons with Disabilities, NetOH’ of the the Centre
for Planning and Evaluation of Social Services (ZPE) at the University of Siegen, Germany.
URN: urn:nbn:de:hbz:467-39
URI: https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/853
Lizenz: https://dspace.ub.uni-siegen.de/static/license.txt
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