Citation Link: https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:hbz:467-6996
Blödigkeit : Beschreibungen des Individuums im 18. Jahrhundert
Source Type
Book
Author
Institute
Subjects
Geschichte 1690-1830
DDC
830 Deutsche Literatur
GHBS-Clases
Source
Tübingen : Niemeyer, 1989 ISBN 3-484-15060-2
Issue Date
1989
Abstract
Der Terminus "Blödigkeit" hat erstaunliche Bedeutung für die Beschreibung und Selbstbeschreibung von Individuen im Übergang zur Moderne. Als "blöde" erscheint und begreift sich das Individuum in jenem Prozess, der es aus dem Gehäuse heraustreten lässt, als das die Ordnungen der alten Gesellschaft zu denken waren. Die Bedeutungsentwicklung des Begriffs registriert die ereignisreiche Geschichte von Versuchen, die Situation desjenigen zu erfassen, der auf die Sicherheiten Verzicht leistet, die ein ständisch geordneter Kosmos von Konversationsverhältnissen ihm gewährte.
Zunächst ein Konzept der alteuropäischen Anthropologie, Ordnungsmetaphysik und Konversationspragmatik, bezeichnet Blödigkeit in der Folge die unsichere Reflexion des Einzelnen, der sich mit den Chancen und Risiken einer Herkunft und Zukunft entzweienden Moderne konfrontiert sieht. Ihn beobachtet -- in methodischer Engführung von Begriffs-, Sozial- und Literaturgeschichte -- diese Untersuchung. Sie zeigt ihn aus der Perspektive der "Privatpolitik" in der einsamen Reflexion am Rande der Melancholie; sie zeigt ihn beim "empfindsamen" Versuch, durch moralische Restriktionen die Sicherheit wiederzugewinnen, die verloren ist; und sie zeigt ihn schließlich auf der "genialen" Flucht in die Literatur als autonome Kunst.
Vor diesem Hintergrund wird eine erhellende Lektüre von Friedrich Hölderlins änigmatischem späten Gedicht "Blödigkeit" möglich.
Zunächst ein Konzept der alteuropäischen Anthropologie, Ordnungsmetaphysik und Konversationspragmatik, bezeichnet Blödigkeit in der Folge die unsichere Reflexion des Einzelnen, der sich mit den Chancen und Risiken einer Herkunft und Zukunft entzweienden Moderne konfrontiert sieht. Ihn beobachtet -- in methodischer Engführung von Begriffs-, Sozial- und Literaturgeschichte -- diese Untersuchung. Sie zeigt ihn aus der Perspektive der "Privatpolitik" in der einsamen Reflexion am Rande der Melancholie; sie zeigt ihn beim "empfindsamen" Versuch, durch moralische Restriktionen die Sicherheit wiederzugewinnen, die verloren ist; und sie zeigt ihn schließlich auf der "genialen" Flucht in die Literatur als autonome Kunst.
Vor diesem Hintergrund wird eine erhellende Lektüre von Friedrich Hölderlins änigmatischem späten Gedicht "Blödigkeit" möglich.
Description
Zugl.: Bielefeld, Univ., Diss., 1985
Hermaea ; N.F.,60
Digitalisat
Hermaea ; N.F.,60
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Name
Stanitzek_Bloedigkeit.pdf
Size
123.81 MB
Format
Adobe PDF
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(MD5):555f37a5bee6b3bbdeb842f99b28f0e4
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