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Dokumentart: Thesis
Titel: Frauen im Gefängnis : zu Bildern der kriminellen Frau am Beispiel von Justizvollzugsanstalten in Nordrhein-Westfalen (1920 - 1950)
Sonstiger Titel: Women in prison : examination of images of criminal women using the example of penal institutions in South Westphalia (1920 - 1950)
AutorInn(en): Henkenjohann, Meike 
Herrmann, Sarah 
Institut: Fakultät I Philosophische Fakultät 
Schlagwörter: Delinquenz, Frauen, Gender, Diskursanalyse, delinquence, women, gender, discourse analysis
DDC-Sachgruppe: 300 Sozialwissenschaften, Soziologie, Anthropologie
GHBS-Notation: ONL
Erscheinungsjahr: 2012
Publikationsjahr: 2012
Zusammenfassung: 
Unser Forschungsvorhaben beschäftigt sich mit der Frage, ob Bilder bzw. Vorstellungen bezüglich der kriminellen Frau Eingang in die regionale journalistische Berichterstattung sowie die gefängnisinternen Darstellungsweisen in Nordrhein-Westfalen fanden.
Bilder der kriminellen Frau begleiten seit dem 19. Jahrhundert den Kriminalitätsdiskurs und können als Ausdruck der kulturellen Geschlechtervorstellungen ihrer Zeit betrachtet werden. So wird auch heute noch in der Kriminologie der Begriff Männerkriminalität nicht verwendet, wohl aber der der Frauenkriminalität, wodurch straffällig gewordene Frauen zur Abweichung von der Abweichung ausgewiesen werden. Um das Phänomen Frauenkriminalität hinreichend erklären zu können, werden zunächst die in der Wortkomposition enthaltenen Kategorien Geschlecht und Kriminalität beleuchtet. Hierbei liegt der Fokus auf einer kritischen Betrachtung der Relation der beiden Kategorien zueinander: Weshalb wird Kriminalität in der Öffentlichkeit dem Mann zugeordnet? Gibt es in der Rechtsprechung Hinweise auf unterschiedliche Verurteilungsmaßstäbe in Bezug auf Männer und Frauen? Inwiefern lassen sich in der gegenwärtigen wissenschaftlichen Literatur hinsichtlich straffällig gewordener Frauen Ansätze der durch die positivistische Schule geprägten Annahme einer mystifizierten und dämonisierten Weiblichkeit finden? Diese und ähnliche Fragen begleiten unsere diskursanalytische Aufarbeitung der Geschichte von Bildern der kriminellen Frau.
Für unsere kulturhistorische Forschungsarbeit beziehen wir uns auf Quellenmaterial aus dem 20. Jahrhundert in ausgewählten Archiven Südwestfalens sowie dem Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Durch eine qualitative Inhaltsanalyse werden exemplarisch ausgewählte Zeitungsartikel sowie Personal-und Generalakten hinsichtlich unserer Fragestellung und Hypothesen untersucht. Im Fokus unserer Forschung steht die Frage, inwiefern sich die Interdependenz der Kategorien Geschlecht und Kriminalität auf Normalitätsvorstellungen auswirkt.

The subject matter of our research is examining the question whether particular contemporary perceptions regarding the criminal woman access regional journalistic reporting as well as prison-internal ways of representing. Exemplarily we analyse resources from Siegen and its surroundings.
Since the 19th century images of the criminal woman have accompanied the criminal discourse, which for this part expresses cultural gender concepts in the respective time and influences these perceptions likewise. Nowadays the term female crime is still in use in criminology, whereas nobody talks about male crime that way. A woman who became a criminal is described as a deviation from crime, which itself is already considered abnormal. Explaining the phenomenon of female crime adequately, first of all the two categories of the word composition, gender and crime, will be commented on. In doing so the main focus lies on a critical review of the relation of the two categories: For what reason is crime associated with men in public? Are there any references to different conviction standards concerning men and women? In contemporary scientific literature regarding delinquent women, to what extent are there basic approaches of assumptions shaped by the positive school of mystified and demonized femininity? These questions go along with our discourse analytical reworking of the history of images of the criminal woman.
Over and above we gather source material from the 20th century in selected archives in South Westphalia as well as in the North Rhine-Westphalia State Archive. By means of a qualitative analysis of content we will examine selected newspaper articles and personal and general files exemplarily regarding our question and hypotheses. Our research focuses on the question in how far the interdependency of the categories gender and crime has an impact on the notions of normality.
Beschreibung: 
Lehrforschungsprojekt KnastMedien am Lehrstuhl für Mediengeschichte / Visuelle Kultur
URN: urn:nbn:de:hbz:467-6364
URI: https://dspace.ub.uni-siegen.de/handle/ubsi/636
Lizenz: https://dspace.ub.uni-siegen.de/static/license.txt
Enthalten in den Sammlungen:Publikationen aus der Universität Siegen

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